Deine Skoliose erzählt eine Geschichte – Chiropraktik hilft, sie neu zu schreiben

Jeder Mensch trägt seine eigene Geschichte in sich. Aber was, wenn diese Geschichte sich in der Wirbelsäule niederschlägt? Skoliose ist mehr als eine bloße Krümmung der Wirbelsäule – sie ist eine komplexe Verdrehung, ein Zusammenspiel aus Körpermechanik, Muskelungleichgewicht und neurologischer Steuerung. Wer eine Skoliose hat, weiß, dass es nicht nur um das "gerade Biegen" des Rückens geht. Es geht um das Zusammenspiel von Bewegung, Schmerz, Haltung und sogar der Art, wie der eigene Körper wahrgenommen wird. Und genau hier setzt die Chiropraktik an.

Die unsichtbaren Folgen der Skoliose

Von außen mag eine Skoliose nur wie eine schiefe Haltung wirken. Doch wer sie selbst erlebt, weiß: Die Auswirkungen gehen tiefer. Verspannte Muskeln auf der einen Seite, überdehnte Muskeln auf der anderen. Gelenke, die nicht symmetrisch belastet werden. Die Wirbelsäule, die das Ruder übernimmt und einen eigenen Kurs einschlägt.

Oftmals treten zusätzliche Beschwerden auf: Rückenschmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit, Verdauungsprobleme, Atemeinschränkungen und sogar Migräne. Warum? Weil die Wirbelsäule mehr ist als nur ein Haufen Knochen. Sie ist das Schutzschild für unser zentrales Nervensystem. Und wenn sie aus dem Gleichgewicht gerät, kann das weitreichende Folgen haben. Sogar emotionale Faktoren spielen eine Rolle: Viele Menschen mit Skoliose empfinden eine Unsicherheit in ihrer Körperhaltung, was sich auch auf das Selbstbewusstsein auswirken kann.

Welche Arten von Skoliose gibt es?

Nicht jede Skoliose ist gleich. Die idiopathische Skoliose ist die häufigste Form und tritt meist in der Wachstumsphase auf, ohne dass eine eindeutige Ursache gefunden werden kann. Die sekundäre Skoliose hingegen entsteht als Folge anderer Erkrankungen, wie neurologischen Störungen, Muskelkrankheiten oder Verletzungen. Je nach Schweregrad und Ursache kann die Skoliose unterschiedlich behandelt werden – und hier kommt ein interdisziplinärer Ansatz ins Spiel.

Biomechanische Zusammenhänge – mehr als nur eine schiefe Wirbelsäule

Eine Skoliose beeinflusst weit mehr als nur den Rücken. Die seitliche Verkrümmung und Verdrehung der Wirbelsäule führen zu Dysbalancen in der Muskulatur, verkürzten Faszien und einer veränderten Druckbelastung auf die Bandscheiben. Das hat nicht nur Einfluss auf die Beweglichkeit, sondern auch auf die Organfunktion.

Durch die Verdrehung des Brustkorbs kann es zu einer eingeschränkten Atemfunktion kommen, da die Lunge auf einer Seite weniger Platz hat. Auch die Verdauung kann betroffen sein, weil der Bauchraum durch die Fehlhaltung eingeengt wird. Und nicht zuletzt spielt das Nervensystem eine große Rolle: Fehlhaltungen und Blockaden können zu einer verminderten Reizweiterleitung und chronischen Beschwerden führen.

Chiropraktik: Mehr als nur Einrenken

Hier kommt die Chiropraktik ins Spiel. Viele denken bei Chiropraktik an das "Knacken" der Wirbelsäule, aber es geht um viel mehr als das. Chiropraktische Justierungen helfen, die Kommunikation zwischen Gehirn und Körper zu optimieren. Denn wenn die Wirbelsäule blockiert ist, kann das Nervensystem nicht reibungslos arbeiten. Und genau das passiert oft bei Skoliose: Durch die Verdrehungen entstehen Blockaden, die die normale Funktion der Gelenke und des Nervensystems beeinträchtigen.

Mit sanften, gezielten Techniken kann die Chiropraktik dabei helfen, die Beweglichkeit der Wirbelsäule zu verbessern, Verspannungen zu lösen und das Nervensystem zu unterstützen. Es geht nicht darum, die Skoliose zu "begradigen", sondern die bestmögliche Funktion herzustellen. Das bedeutet: weniger Schmerzen, eine bessere Haltung und ein verbessertes Körpergefühl. Besonders spannend ist, dass sich durch chiropraktische Behandlungen nicht nur die mechanische Beweglichkeit verbessert, sondern auch die propriozeptive Wahrnehmung – also die Art, wie das Gehirn den Körper im Raum wahrnimmt. Das kann langfristig helfen, bewusster und schmerzfreier zu leben.

Warum ein interdisziplinärer Ansatz der Schlüssel ist

Die beste Strategie gegen Skoliose ist eine Kombination aus verschiedenen Therapieformen. Die Schroth-Therapie hilft beispielsweise dabei, gezielt Muskeln anzusteuern, asymmetrische Atmung zu trainieren und das Haltungsbewusstsein zu schärfen. Stabilisationstraining sorgt dafür, dass der Körper seine Haltung besser kontrollieren kann. Und falls ein Korsett notwendig ist, kann Chiropraktik begleitend helfen, dass die Wirbelsäule trotz der Einschränkung optimal funktioniert.

In unserer Praxis legen wir Wert auf eine ganzheitliche Betrachtung: Jeder Körper ist anders, jede Skoliose einzigartig. Wir sehen die Chiropraktik als ein Puzzleteil, das sich perfekt in das große Bild der Skoliose-Therapie einfügt.

Zusammenarbeit mit Cornelia Pollack von Skoliose Hilfe

Ein besonders wertvoller Austausch besteht zwischen uns und Cornelia Pollack, der Skoliose-Spezialistin aus Wien (www.skoliosehilfe.com). Gemeinsam haben wir bereits zwei spannende Podcasts aufgenommen, in denen wir tief in das Thema Skoliose und Chiropraktik eintauchen. Unser Ziel ist es, Menschen mit Skoliose bestmöglich zu informieren, ihnen neue Perspektiven zu eröffnen und ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen sie ihren Alltag bewusster und schmerzfreier gestalten können.

Skoliose ist keine Sackgasse – sie ist ein Weg

Viele Menschen mit Skoliose haben das Gefühl, in einem endlosen Kreislauf aus Verspannungen, Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit gefangen zu sein. Aber Skoliose ist keine Sackgasse. Sie ist ein Weg – und auf diesem Weg gibt es viele Möglichkeiten, den Körper zu unterstützen und sich wieder wohler zu fühlen. Chiropraktik kann helfen, diesen Weg leichter zu machen, neue Bewegungsfreiheit zu entdecken und eine bessere Lebensqualität zu erreichen.

Denn am Ende geht es nicht darum, perfekt gerade zu sein. Es geht darum, sich in seinem eigenen Körper stark und frei zu fühlen.

Eure Maria :-)

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